Ich weiß nicht, ob die Kuh schon immer Bavaria hieß oder erst so getauft wurde, weil sie ein tragisches Ende zu Füßen der Bavaria an der Theresienwiese fand. Jedenfalls hat mich ihre Geschichte sehr betroffen gemacht: Bavaria gelang auf wundersame Weise die Flucht als sie vom Viehtransporter in den Münchner Schlachthof gehen sollte. Pfiffig wie sie war, querte sie noch die stark befahrene Lindwumstraße, um die Theresienwiese anzusteuern. Kuh – Wiese – liegt ja nahe. Wahrscheinlich irritiert und verängstigt durch den Rummel nahm sie eine Joggerin auf die Hörner. Das geht natürlich nicht. So wurde sie kurzer Hand vor Ort erlegt.
Als mich etwa zeitgleich eine Freundin bat, zum Lied „You shot me down“ von David Guetta eine Kuh zu malen, recherchierte ich die Geschichte. Als Vorlage diente mir eine andere Kuh, der kurzzeitig die Flucht gelang. In der Vorlage sieht man noch den Betäubungspfeil in der Flanke stecken. Den habe ich weggelassen. Mir gefiel die Dynamik in der Körperhaltung der Kuh. Die können nämlich ganz schön rennen – dürfen es nur viel zu selten…
Bang bang, he shot me down
Bang bang, I hit the ground
Bang bang, that awful sound
Bang bang, my baby shot me down