„Bella und der Stier“ entstand zu dem Zeitpunkt als der Film „Die Wand“ mit Maria Gedeck in der Hauptrolle in den Kinos anlief. Eine Geschichte, die mich gleichermaßen beklemmt wie fasziniert hat. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, dass Bella und dann auch der Stier eine so wichtige Rolle im isolierten Leben der Hauptdarstellerin spielten, dass sie ihren Lebenswillen erhielten.
Sie war ein hübsches Tier, zartknochig, rundlich und von graubrauner Farbe.
Irgendwie machte sie einen fröhlichen jungen Eindruck. Die Art, wie sie den
Kopf nach allen Seiten drehte, wenn sie Blätter von den Büschen zupfte,
erinnerte mich an eine graziöse, kokette junge Frau, die aus feuchten braunen
Augen über die Schulter blicken. Ich schloss die Kuh sofort ins Herz, ihr
Anblick war zu erfreulich. (…)Ich dachte an einen Namen für meine Kuh und nannte sie Bella. Er passte gar
nicht in die Gegend, aber er war kurz und klangvoll. Die Kuh begriff bald, dass
sie nun Bella hiess, und wandte den Kopf, wenn ich sie rief.
Marlen Haushofer, Die Wand